Okinawa – Karate / Japanisches Karate

Karate lässt sich heute grundsätzlich in die okinawanischen und die japanischen Stilrichtungen unterteilen. Der Unterschied liegt in der Zielsetzung. Während sich die japanischen Stile mehr auf den Wettkampf konzentrieren, steht bei den okinawanischen Stilen das Kampfsystem, die Kampfkunst im Vordergrund.

Unser Kampfstil in japanischen Schriftzeichen „MATSUMURA KENPO“

Die Geschichte des Karate

Die Wurzeln des heute bekannten Karate gehen zurück auf die Insel Okinawa. Seit frühester Zeit wurden dort schon Techniken zur Selbstverteidung geübt, zunächst „Tode“ und später „Okinawa-Te“ genannt. Im 14. Jahrhundert wurden „Tode“ durch die guten Kontakte zu China stark durch das chinesische Kung Fu beeinflusst. 

Über lange Zeit wurden Kampftechniken in Okinawa nur vom Meister zum Schüler im Geheimen weitergegeben. Training in großen Gruppen, wie wir es heute kennen, gab es nicht. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts wurden diese ursprünglichen Kampftechniken sys­tematisiert. Es entstanden die Stile Shorin Ryu und Shorei Ryu.

Shorin Ryu steht für die Kampftechniken aus den okinawanischen Städten Shuri und Tomari, Sho­rei Ryu für die aus der Stadt Naha. Aus diesen beiden Stilen haben sich alle späteren Karate-Stile entwickelt, wie z.B. auch der in Europa sehr weit verbreitete japanische Shotokan-Stil.

Shorin Ryu

Der erste okinawanische Meister, unter dem die Techniken aus Shuri und Tomari systematisiert wurden und sich von denen aus Naha abgrenzten, war Satunuku Sakugawa (1733-1815), auch „Karate (Tode) Sakugawa“ genannt. Er lernte das ursprüngliche Tode von dem okinawanischen Mönchen Takahara Peichin, und später war er Schüler von dem chinesischen Gesandten Kushanku, der ihm dessen chinesische Kampfkunst lehrte.

Als Sakugawa 78 Jahre alt war, bat ihn der junge Sokon Matsumura um Unterricht. Und damit begann die legendäre Ära der großen Kampfkunstmeister des Shorin-Ryu.

Sokon Matsumura (1797-1889) gilt als Gründer des Shorin Ryu und war zur damaligen Zeit ein legendärer Kämpfer. Aufgrund seiner Fähigkeiten wurde ihm vom damaligen König der Titel: „Bushi“ (= Krieger) verliehen.

Satunuku „Tode“ Sakugawa (1733-1815)
Sokon „Bushi“ Matsumura (1797-1889)

Einer seiner besten und engsten Schülern war sein Enkel Nabe Matsumura. Dieser gab den Stil an seinen Neffen Hohan Soken weiter. Hohan Soken, der 1982 im Alter von 92 Jahren verstorben ist, unter­richtete noch bis vier Jahre vor seinem Tod. Damit war er viele Jahre der älteste noch lebende aktive Großmeister.


Nabe Matsumura (1860-1930)
Großmeister Hohan Soken (1890-1982)

Einer seiner fünf vertrauten Schüler war Yuichi Kuda, der Vater unseres heutigen Großmeisters Tomosada Kuda.

Yuichi Kuda (1928-1999)
Tomosada Kuda

Hier haben wir noch weitere Informationen zu unserem Karatestil gesammelt.